Männlich, weiß, heterosexuell – diese Eigenschaften scheinen noch immer die besten Voraussetzungen für gesellschaftlichen Erfolg zu sein. In Normarena lehnt sich ein derart privilegierter Akteur auf und startet den Versuch, aus seinem goldenen Käfig zu entfliehen. Doch seine Kritik steckt von Anfang an in einem Dilemma: Wie kann er die Normen und Konventionen, die ihn geformt haben, überhaupt infrage stellen? Was bleibt, wenn er sich von diesen distanziert?
Der Medien- und Performancekünstler Jan Machacek schafft in NORMARENA eine spektakuläre Versuchsanordnung: Der Schauspieler Max Mayer – in Wien aus Burgtheater und Schauspielhaus bestens bekannt – befindet sich in einer transparenten, rotierenden Apparatur. Mensch und Maschine produzieren gemeinsam Sprache, bewegte Bilder und Musik. Dabei entstehen visuelle Phänomene, die dem Flackern eines Films ähnlich sind. Die Performance-Maschine auf der Bühne wird zum Projektionsraum für das komplexe und unsichtbare System aus Normen und Zuschreibungen, dem sich jeder Mensch ausgesetzt sieht. Der Akteur von NORMARENA jedoch startet eine Rebellion gegen seine Normalität, die ihn privilegiert und funktionieren lässt.
Der Text für NORMARENA stammt von der österreichischen Autorin Gerhild Steinbuch, die ihn eigens für diese Arbeit entwickelt hat. Er setzt die Selbstreflexion des Akteurs in Gang und unterzieht das Gefüge zwischen Protagonist und normierender Macht der Maschine einem Belastungstest.
Uraufführung 6.11.2013, Wien
Künstlergespräch
CONNECTIONS am 30.11., 11 Uhr, Ampere |