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SPIELART 2013 15. - 30.11.
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KALENDER

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BLOG

Der SPIELART-Blog: Hintergründe zum Festival und seinen Produktionen, Fotos, Videos und kritische Reflexion

 

SPIELART: Das Buch

Das Buch zum Festival. Ein Portät über SPIELART, seine Künstler/Innen, aber auch der internationalen Theaterszene. Für 18,00 EUR bestellbar bei Theater der Zeit und Amazon.  












 
Versammlung für ein anderes Europa
WAKE UP! Tag 2
23.11. | 11:00 - 22:30
Muffathalle
Eintritt € 5
Freier Eintritt für Studenten, Auszubildende und Arbeitslose bei Vorlage des Ausweises an der Tageskasse
Online Kartenverkauf

Durchgängig im Muffatwerk Atelier:

 

  • Enrique Flores : CHRONIK EINES AUFSTANDS: die neue Spanische Revolution in Bildern (Ausstellung)
  • Omikron Project: GET THE WHOLE PICTURE (Ausstellung) 

 

 

Am 23.11. 12.00, 16.00, 20.00 Uhr, im Muffatwerk Atelier:

 

  • Kostas Kallergis : THE WAKE UP CALL: political graffiti in times of crisis (Kurzfilm), Länge: 15 Minuten

 

 

Durchgängig im Muffat Café:

 

  • Achilleas Kentonis & Maria Papacharalambous: BANK OF COMMONS (partizipatives Projekt)

 

 

In deutscher und englischer Sprache
Lesen Sie mehr
11:00 Uhr
Martha Bouziouri, Dolca Moreno & Miriam Planas
THE DOME PROJECT: Eine Matrix des sozialen Wandels (Präsentation)
+Kurz Info
Viele Menschen im Westen erleben tagtäglich die Unzulänglichkeiten unseres Wirtschaftssystems. Der Kapitalismus geht durch eine der schlimmsten Krisen seiner Geschichte. THE DOME PROJECT erforscht Wege des wirtschaftlich autarken und gemeinsamen Lebens, um den Problemen unserer Zeit zu begegnen.

+Biografie

Martha Bouziouri entwickelt multidisziplinäre Projekte im Bereich Kunst und Geisteswissenschaften. Sie unterteilt ihre Arbeit in drei sich bewusst überschneidende Bereiche: künstlerische Leitung und Koordination von kulturübergreifenden Initiativen; anthropologische Forschung zur kulturellen Vielfalt; ihre Arbeit als Theater- und Filmschauspielerin. Bouziouri, die in Sozialanthropologie promoviert, ist Mitgründerin und künstlerische Leiterin von plays2place productions, Projektmanagerin von THE DOME PROJECT.

11:30 Uhr
Elias Tsolakidis
Die Auswirkungen der Sparpolitik in Griechenland (Präsentation)
+Kurz Info
Ein Wandel der Lage in Griechenland ist politisch nicht gewollt, sagt Elias Tsolakidis. Diejenigen, die von der Krise kaum beeinträchtigt wurden, die Superreichen, werden weiterhin nicht in die Pflicht genommen, ihren Anteil an der Reduzierung der Schulden beizutragen. Die Belastungen sind völlig ungerecht verteilt. Wenn es nicht zu einem Systemwechsel kommt, wird der soziale Friede vollends zerstört. Griechenland ist ein Pulverfass, das über kurz oder lang explodieren wird.

+Biografie

Elias Tsolakidis ist Technischer Direktor des European College of Sport Science. Der studierte Sportwissenschaftler pendelt seit Jahren zwischen Köln und dem griechischen Katerini, wo seine Familie lebt. Tsolakidis ist Gründer der Initiative O topo s mou (Mein Ort) und der Kartoffelbewegung, einem Zusammenschluss griechischer Bürger, der Krisenverlierer zur Selbsthilfe ermutigt, etwa durch den Direktvertrieb von landwirtschaftlichen Erzeugnissen.

12:00 Uhr
Lars Geiges
Wutbürger oder Mutbürger? Neue Proteste auf dem Prüfstand (Vortrag)
+Kurz Info
Viele Menschen in Deutschland erheben Einspruch: Sie protestieren gegen neue Stromtrassen und Windräder, gehen auf die Straßen gegen den Ausbau von Flughäfen und Bahnhöfen, zelten gegen Bankenmacht. Sie gründen Initiativen gegen neue Schulreformen, demonstrieren gegen Zensur im Internet und gegen Atomkraft. Die Republik ist in Bewegung geraten. Was treibt die Beteiligten an? Was verbindet die Proteste? Was bedeuten sie für Politik und Gesellschaft? Auf diese Fragen hat das Göttinger Institut für Demokratieforschung mit der Studie DIE NEUE MACHT DER BÜRGER Antworten gesucht; Mitherausgeber Lars Geiges stellt die wesentlichen Erkenntnisse vor.

+Biografie

Lars Geiges, 1981 geboren, ist Journalist und Politikwissenschaftler. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Göttinger Institut für Demokratieforschung, wo er vor allem über Protest und Soziale Bewegung sowie über Engagement und politische Einstellungen forscht. Zuletzt gab er mit anderen das Buch DIE NEUE MACHT DER BÜRGER – WAS MOTIVIERT DIE PROTESTBEWEGUNGEN? (Rowohlt 2013) heraus.

13:00 Uhr
Leonidas Martín Saura
Humor, Kreativität und einem bisschen Übermut: was es braucht, um die Finanzordnung zu stören (Präsentation)
+Kurz Info
Es braucht nur ein paar Minuten ... um zu erklären, wie die spanische Wirtschaftskrise entstanden ist ... um die Aktionen zu beschreiben, mit denen die Freunde von Leonidas Martin die Finanzordnung stören, humorvoll, kreativ und mit etwas Übermut. Projekte wie LA BOLSA O LA VIDA (GELD ODER LEBEN!), der Weltrekord von Menschen, die riefen „Du wirst in deinem verdammten Leben niemals ein Haus besitzen!“ oder die #Cierra Bankia-Party, mit der die Entscheidung einer Bankkundin gefeiert wurde, ihr Konto zu schließen. Man erlebt es selten, dass so viel Inhalt in so kurzer Zeit vermittelt wird.

+Biografie

Leonidas Martín Saura lehrt Neue Medien und Politische Kunst an der Universität Barcelona. Mit Gemeinschaftsprojekten, die sich zwischen Kunst und Aktivismus verorten, erwarb er sich internationales Renommee. Martín Saura schreibt in Kulturblogs, Zeitungen und Zeitschriften über Kunst und Politik. Er produzierte mehrere Dokumentarvideos und Spielfilme für Fernsehen und Internet und ist Mitglied des Kulturkollektivs Enmedio. Leonidas Martin Saura kann sehr gekonnt Witze erzählen, ein Talent, das er gern nutzt, um ein Freibier zu bekommen oder sich einem polizeilichen Zugriff zu entziehen. Mehr zu ihm unter: www.leodecerca.net.

14:00 Uhr
Criss-Cross. Mobilität und Krisen an den Rändern und Zentren
Panel
+Kurz Info
Migrationsbewegungen in den europäischen Raum hinein werden oft als Krise verhandelt. Dabei sind es gerade Krisen - ökonomischer und/oder politischer Natur –, die solche Grenzüberschreitungen nach Europa motivieren. Diese werden dann als Gefahr für den jeweiligen von Einwanderung „betroffenen“ Staat diagnostiziert und mit zum Teil inhumaner Abgrenzungsrhetorik garniert. Indes handelt es sich bei Migration um eine konstante transnationale Bewegung, auf die die politischen Agenden inzwischen mit veränderten Konzepten reagieren. So findet Grenzabwehr mittlerweile auch an ganz anderen Orten statt, und ihre Überwachung wird durch Digitalsysteme quasi deterritorialisiert. Die komplexen Grenzpolitiken schaffen dabei weiterhin und stets aufs Neue ungewisse, instabile und dramatische Lebenssituationen für diejenigen, die an einer europäischen Grenze als unwillkommene „Fremde“ definiert werden. Mit: Stephan Dünnwald (Centro de Estudos Internationais des ISCTE, Lissabon ), Marc Speer (Göttinger Forschungslabors „Kritische Grenzregime- und Migrationsforschung“), Vassilis Tsiano (Universität Hamburg), Moderiert von Bernd Kasparek: Migrations- und Grenzregimeforscher

+Biografie

Stephan Dünnwald studierte Sozialanthropologie, Soziologie, Geografie und Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 2004 promovierte er in Soziologie an der Universität Augsburg. Seine Forschung konzentriert sich auf Fragen der Ethnizität, soziale Konflikte, Migration und Flüchtlinge. Seit 1992 ist er als Sozial- und Rechtsberater für Flüchtlinge tätig, seit 2002 gehört er dem Vorstand des Bayerischen Flüchtlingsrates an. Seit 2009 forscht er am ISCTE Zentrum für Afrikastudien der Universität Lissabon sowie in Westafrika zum Thema Migration im Kontext der Globalisierung.

 

Marc Speer ist Mitglied des Göttinger Forschungslabors „Kritische Grenzregime- und Migrationsforschung“, Mitarbeiter beim Bayerischen Flüchtlingsrat und im Vorstand von bordermonitoring.eu.

 

Vassilis S. Tsianos studierte Soziologie, Politologie und Psychologie an der Universität Hamburg. Er war Mitglied der 1998 gegründeten und inzwischen aufgelösten Gruppe Kanak Attack. Der promovierte Soziologe arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seit 2010 ist er Projektkoordinator des Forschungsschwerpunktes BORDER CROSSINGS im EU-Projekt (FP7 Co-operation Socio-economic Sciences and Humanities) MIG@NET transnational digital networks. migration and gender. Gemeinsam mit Sabine Hess gründete er das Netzwerk Kritische Migrations-und Grenzregimeforschung, das das Migrationsmanagement sowie die Rolle der MigrantInnen bei der Aushandlung von symbolischen, politischen und juristischen „Grenzen“ untersucht.

15:00 Uhr
Márton Gulyás
Der Fall Ungarn: Was könnten, sollten und werden die deutschsprachigen Länder wohl tun? (lecture-performance)
+Kurz Info
Die ungarische Zivilgesellschaft muss sich auf vier weitere Jahre einer Regierung unter Viktor Orbán einstellen. Nachdem die deutschsprachigen Länder die Entwicklungen in Ungarn seit 2010 mit großer Aufmerksamkeit verfolgt haben, muss die Zeit der Nächstenliebe nun ein Ende haben. Es bedarf einer Scharfsichtigkeit und allgemeinen Anerkennung der gegenseitigen Abhängigkeit zwischen Ungarn und den deutschsprachigen Ländern. Die ungarischen Künstler schenken dem antidemokratischen und kulturfeindlichen Handeln des Staates keine Beachtung. Stellvertretend für das restliche Westeuropa wird Ungarn gerade eine Lektion erteilt: der Staatskapitalismus ist hier Realität geworden. Gesammelte Aussagen ungarischer Künstler und politischer Akteure sowie eine Zusammenfassung der gegenwärtigen Bewegungen und Aktionen durch Márton Gulyás sollen eine möglichst umfassende Sicht auf die Situation ermöglichen und Handlungsperspektiven benennen.

+Biografie

Márton Gulyás, 27 Jahre, arbeitet als Autor und Regisseur. Er ist geschäftsführender Leiter von Krétakör, einem Produktionsbüro und Zentrum für zeitgenössische Kunst, Vize-Präsident der Association of Independent Performing Artists und Gründer von Human Platform.

16:00 Uhr
Heiner Flassbeck
Der europäische Traum und ein schlimmes Erwachen (Vortrag)
+Kurz Info
Ein in Freundschaft geeintes Europa war schon immer ein Traum und ist es bis heute geblieben. Ganz allmählich, in einem sanften Prozess sollte ein politisch geeintes Europa entstehen. Aber mit der Währungsunion ist Europa zu weit gegangen. Es gab und gibt nicht die politische Kapazität, die ein solches Gebilde steuern könnte. Deshalb muss Europa jetzt die Kraft aufbringen, einen Schritt zurück zu machen, bevor eine große Explosion es viel weiter zurückwirft.

+Biografie

Der promovierte Volkswirt Heiner Flassbeck arbeitete für den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, war für das Bundeswirtschafts- und das Bundesfinanzministerium tätig sowie für das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, wo er der Abteilung Konjunktur vorstand. Bis 2012 leitete Flassbeck beim Sekretariat der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf die Abteilung für Globalisierung und Entwicklungsstrategien. Er befasst sich als Publizist mit Fragen der Wirtschaftspolitik, ist Honorarprofessor an der Universität Hamburg und Gründer des Beratungsinstituts Flassbeck-Economics.

17:00 Uhr
Theater in der Krise
Panel
+Kurz Info
Theatermacher reagieren vielfältig auf die Krise: In Griechenland und Italien wurden Theater besetzt, um kollektive Organisationsformen und neue Inhalte im Austausch mit der Bevölkerung zu entwickeln. Zahlreiche Companies machen die aktuelle Situation zum Thema ihrer Produktionen. Andere Künstler widmen sich verstärkt oder sogar ausschließlich der Community-Arbeit. Auch für die transnationale Theaterarbeit hat die Krise Konsequenzen: Netzwerkpartner können aufgrund von Kürzungen ihre Arbeit nicht oder nur eingeschränkt fortsetzen und es ist nicht auszuschließen, dass innerhalb Europas ein finanzielles Gefälle wie zuvor zwischen „Erster“ und „Dritter“ Welt entsteht. Künstler und Kulturschaffende berichten aus ihrer Erfahrung. Mit:Teatro Valle Occupato (IT), Gigi Argyropoulou & Hypatia Vourloumis|Embros Theater Athen (GR), Martón Gulyas (HU), Manfred Boes|Instituto Cervantes Munich (DE|ES), Erdem Gündüz (TK)

+Biografie

Erdem Gündüz (geboren 1979 in Ankara) ist ein türkischer Künstler, Tänzer und Choreograf. Er studierte in den Jahren 1996-2002 an der Aegean University in Izmir in den Fachbereichen Elektrik und Landwirtschaft, wechselte 2003 zur Yıldız Teknik Üniversitesi um im Bereich Kunst, Design, Musik und Tanz zu studieren. 2007 folgte die Teilnahme an einem Kurs am John F. Kennedy Center for the Performing Arts in den USA über ein Austauschprogramm. Ein Jahr später war er Kursteilnehmer bei ImPulsTanz in Wien. 2008 schloss er sein Studium mit einem Master of Performing Arts an der Mimar Sinan Universität in Istanbul ab. Bekannt wurde Erdem Gündüz am 18. Juni 2013 durch seine Aktion „stehender Mann“ (türk. Duran Adam) bei den Protesten in der Türkei, als er sich auf den Taksim-Platz stellte und etwa acht Stunden lang das Porträt des Staatsgründers der modernen Republik Türkei, Mustafa Kemal Atatürk anstarrte.

18:30 Uhr
Tommy McKearny
Wie gut geht es Irland mit der Sparpolitik? (Vortrag)
+Kurz Info
Angela Merkel lobte Irland, weil die Republik sich unterworfen und die von der Troika entwickelten Sparprogramme umgesetzt habe, und die jüngere Geschichte des Landes brachte eine gewisse Ermüdung gegenüber Straßenprotesten mit sich. Doch deuten die breite Unterstützung für die Kampagne gegen die Wohnungssteuer, der Widerstand gegen Zwangsvollstreckungen sowie die Ablehnung der Regierungsagenda im kürzlich durchgeführten Referendum darauf hin, dass es unter der Oberfläche in Irland brodelt.

+Biografie

Der Sozialist und irische Republikaner Tommy McKearney ist aktuell Regionalvertreter der Independent Workers Union im Norden des Landes und Vorstandsmitglied der Gewerkschaft. In den 1970er und 1980er Jahren kämpfte er in der IRA, 1980 war er 53 Tage lang im Hungerstreik. McKearney schrieb THE PROVISIONAL IRA. FROM INSURRECTION TO PARLIAMENT.   

19:30 Uhr
Sylvi Kretzschmar
Verstärkung! – Eine kollektive Anrufung (Filmdokumentation)
+Kurz Info
Sylvi Kretzschmars Megafonchor lotet ungewöhnliche Formen politischer Rede aus. Der Chor singt, ruft, spricht Texte aus Interviews mit Bewohnerinnen der ESSO-Häuser auf St.Pauli, die von einem Großinvestor gekauft wurden und nun abgerissen werden sollen. Aus stiller und lauter Post, aus Sprechchören, Flüstertüten, Sprachrohren, trichterförmigen Gebilden und elektrischen Megafonen wächst ein Public Address System , welches Ansprachen und Reden durch den Stadtteil St. Pauli transportiert. Vom Rednerpult zur Straße, von Dach zu Dach, von Megafon zu Sprechchor, von Fenster zu Fenster wird die Botschaft wiederholt und weitergegeben. Politische Potenz der Sprache und ihrer Verstärkung, Mitsprache, Rede und Gegenrede werden als ein kollektives, körperliches Handeln und Wirken vor Ort ausgelotet. Ein Hybrid aus Performance und Demonstration.

+Biografie

Sylvi   Kretzschmar, geboren 1977 in Jena, arbeitet   an   den   Grenzen   zwischen   Performance, (elektronischer) Musik und Choreografie. Sie ist Teil des mobilen Einsatzkommando  SCHWABINGGRAD   BALLETT (Hamburg). Das aktivistisch-künstlerische Kollektiv stellt in Demonstrationen und Interventionen unerwartete Situationen jenseits ritualisierter linker Protestformen her. Unter dem Namen SKILLS macht Sylvi Kretzschmar gemeinsam mit  Camilla Milena Féher (Berlin) eigene Musik mit den Mitteln der Performance. Das Duo befragt die Rolle des Körpers in der Aufführung elektronischer Musik. Seit März 2012 arbeitet Sylvi Kretzschmar an ihrem künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekt PUBLIC ADDRESS SYSTEM – Eine performative Erforschung der Politischen Rede als Technik. Sie ist Stipendiatin des Graduiertenkollegs Versammlung und Teilhabe: Urbane Öffentlichkeiten und performative Künste.

20:00 Uhr
Thomas Fricke
Die Mär vom faulen Griechen und der teuren Euro-Rettung - warum die Staatsschuldenkrise in Wahrheit eine Bankenkrise ist (Vortrag)
+Kurz Info
Seit Ausbruch der griechischen Krise Ende 2009 hat sich hierzulande festgesetzt, dass wir armen Deutschen für faule und teure Südländer zahlen müssen - eine These, die Populisten längst auszuschlachten versuchen. Dabei liegt der wahre Grund für die Krise im großen Bankencrash, der seine Kreise zieht. Und in so einer Art Finanzkrise ist Hilfe für andere Staaten immer auch Selbsthilfe: gegen eine immer weiter drehende Panikspirale. Auf Dauer braucht es daher viel stärker regulierte Banken, statt immer absurdere Strafen für ohnehin schon krisengeschüttelte Euro-Länder.

+Biografie

Thomas Fricke, geboren 1965, war von 2002 bis 2012 Chefökonom der "Financial Times Deutschland" und leitet seit 2007 das Internetportal "WirtschaftsWunder". Für die "FTD" hat er zwischen Februar 2000 und Dezember 2012 mehr als 500 Folgen seiner wöchentlichen Freitagskolumne über makroökonomische und wirtschaftspolitische Themen geschrieben. Thomas Fricke hat in Aachen und Paris Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft studiert. Nach seinen Abschlüssen am Institut d’Etudes Politiques de Paris und an der Université Paris I – Sorbonne arbeitete er zunächst als Deutschland- und Osteuropa-Experte beim Pariser Konjunkturforschungsinstitut OFCE.  Anschließend begann er seine journalistische Karriere beim "Berliner Tagesspiegel". Als Wirtschaftsjournalist arbeitete er danach bei der Wirtschaftswoche und beim "Manager Magazin" in Hamburg, wo er die monatliche Kolumne PERSPEKTIVEN schrieb. Im März 2013 erschien sein Buch WIE VIEL BANK BRAUCHT DER MENSCH?. Im Oktober erhielt das Buch den Getabstract International Book Award 2013 auf der Frankfurter Buchmesse. Im Juni 1998 erhielt er den Deutsch-französischen Journalistenpreis, im Februar 2013 den Preis für Wirtschaftspublizistik der Keynes-Gesellschaft. 

21:00 Uhr
Achilleas Kentonis & Maria Papacharalambous
Bank of Commons (Gespräch)
+Kurz Info
Die Bank of Commons ist eine soziokünstlerische Erfindung der Krise. Sie entstand als virtuelle Bank mit dem Ziel, den Teil unseres Selbst mit Energie zu versorgen, der für kritisches, kreatives und komplexes Denken steht und in dem Sorge und Mitgefühl für unsere Mitmenschen, Umwelt und Natur empfunden werden. Die Bank of Commons fordert die Menschen auf, ihre Welt zu verbessern, indem sie, wie Noam Chomsky es sagt, ihre wahren Triebkräfte freisetzen. Sie ist interaktiv und will dazu ermutigen, bestimmte Wahrheiten zu erinnern und vergessene Werte neu zu beleben, indem wir die aktuellen Positionen hinterfragen. 2013 inspirierte die Wirtschaftslage in Zypern einige junge Kunstwissenschaftler, eine neue Gemeinschaftsbank zu gründen. Die „utopische” Bank of Commons als Kunstwerk wurde dabei zur Bank des Wissens und des Experiments. Wenn Sie einen Bank of Commons- Scheck ausstellen, gehen Sie eine Verpflichtung gegenüber Ihrem inneren Selbst ein. Sie können ihn jederzeit und wie auch immer es Ihnen beliebt einlösen.

+Biografie

Achilleas Kentonis studierte Ingenieurwesen, Physik und Kunst an der University of South Alabama, USA, und der Universidad de Castilla la Mancha, Spanien. Maria Papacharalambous schloss ihr Studium der Schönen Künste an der Kunsthochschule Athen mit Auszeichnung ab. Sie setzte ihre Ausbildung im Postgraduiertenstudiengang der Faculdad de Bellas Artes der Universidad Complutence in Madrid und an der Universidad de Castilla la Mancha, Cuenca, Spanien fort. Ihr Studium vollendete sie am Nationalkonservatorium in Athen. Achilleas Kentonis und Maria Papacharalambous waren in mehreren Einzelausstellungen zu sehen und beteiligten sich an künstlerischen Projekten unterschiedlicher Genres. Gemeinsam leiten sie die ARTos Cultural and Research Foundation in Nikosia/Zypern.

21:30 Uhr
Anestis Azas | Prodromos Tsinikoris
Telemachos – Should I stay or should I go? (Performance)
+Kurz Info
Eine Präsentation der deutsch–griechischen dokumentarischen Aufführung TELEMACHOS – SHOULD I STAY OR SHOULD I GO?. Griechische „Gastarbeiter“ der 60er Jahre treffen auf junge Menschen, die heute das krisengeplagte Land verlassen. Diese Protagonisten verschiedener Generationen verbringen ihr Leben im Hin- und Her zwischen Griechenland und Deutschland und müssen die Frage „Bleiben oder gehen?“ immer wieder neu für sich beantworten. Ihre Lebensgeschichten und die Berichte von ihren Aus-, Ein- und Rückwanderungen verknüpfen sich mit den Gesängen von den Irrfahrten und Abenteuern des Odysseus. Die beiden Regisseure Anestis Azas und Prodromos Tsinikoris präsentieren Ausschnitte der Aufführung, Live-Monologe, Ergänzungen und ein anderes Bild von Griechenland.

+Biografie

Die griechischen Regisseure Anestis Azas und Prodromos Tsinikoris arbeiten seit 2011 zusammen. Beeinflusst von ihren Erfahrungen als Assistenten von Rimini Protokoll begannen sie, ihre eigenen dokumentarischen Theateraufführungen im Zusammenhang mit der Griechenland-Krise zu entwickeln: BAHNREISE, über den Abbau der griechischen Eisenbahn (Athen 2011), EPIDAURUS – EINE DOKUMENTATION, ein kritischer Rückblick auf das Epidaurus Festival und dessen Bedeutung für die lokale Gesellschaft seit Anfang der 50er Jahre (Epidaurus 2012) und TELEMACHOS – SHOULD I STAY OR SHOULD I GO? (Berlin/Athen 2013), eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt und zum europäischen Festival für junge Regisseure PREMIERES in Karlsruhe.

22:00 Uhr
WAKE UP! Party
Party im Muffatwerk, Cafe mit DJ Rani Al RAJJI
+Kurz Info
Der 37jährige Libanese Rani Al Rajji ist ausgebildeter Architekt und notorisch neugierig. Er reiste und arbeitete in Kambodscha, Russland, Deutschland, Holland, Türkei, in den Vereinigten Arabischen Emirate und vielen anderen Ländern. Geschichte, Politik, Kunst, Musik und Design sind seine Interessen. Seine DJ personas Roquefort und Branimir Von Potresi sind musikalisch unterwegs im Rock bzw. in der Elektroszene.
+Produktion und Realisierung
SPIELART Festival München in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Stadtakademie München, dem Instituto Cervantes München, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, dem Goethe-Institut, ACCIÓN CULTURAL ESPAÑOLA, AC/E
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