Das hiesige Konzept von Bürgerschaftlichkeit mit einer entsprechenden Rechteausstattung ist an die deutsche Staatsbürgerschaft gekoppelt. Dennoch gibt es historisch und gegenwärtig migrantische Selbsteingliederungspraktiken und Kämpfe gegen soziale Ungleichstellungen, Rassismen und für bürgerschaftliche Rechte. Einige Kommunen in Deutschland diskutieren und probieren mittlerweile Modelle aus, die von der Realität transnational aktiver Individuen und Bürgerschaftlichkeit jenseits kartografischer Zuordnungen ausgehen. Solche Praktiken, Projekte und Politiken verweisen somit auf die Bruchstellen des längst ausgedienten nationalstaatlichen Konstruktes.
Diskutierende:
- Cumali Naz: Politologe, Vorsitzender des Ausländischen Elternvereins e.V., Beauftragter für interkulturelle Arbeit im KJR München-Stadt
- Mathias Rodatz: untersucht im Verbundprojekt „Neuordnungen des Städtischen im neoliberalen Zeitalter“ (Goethe-Universität Frankfurt a. M.), wie der lokale Staat "vielfältige" Stadtgesellschaften ordnet und dabei Migration regiert
- Maria Virginia Gonzalez Romero: Soziologin, Aktivistin, Visiones e.V.
- Moderiert von Natalie Bayer: Migrations- und Museumsforscherin
Weitere Termine:
16.11. | 14:00 Migration ist Stadt
19.11. | 18:00 Rassismus und nationale Fiktionen
23.11. | 14:00 Mobilität und Krise
In Zusammenarbeit mit dem Haus der Kunst.
Die Reihe POLYCITY greift Aspekte der zeitgenössischen Migrationsdebatten auf. Verschiedene aktivistische, wissenschaftliche, künstlerische und politische Positionen diskutiert POLYCITY seit Oktober 2012 zu Migration in der Repräsentation, im Kulturfeld und als Politikum. Im Rahmen des Festivals treten insbesondere die Zusammenhänge zwischen Stadt und Migration in den Vordergrund. |