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SPIELART 2013 15. - 30.11.
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Versammlung für ein anderes Europa
WAKE UP! Tag 3
24.11. | 11:00 - 22:30
Muffathalle
Eintritt € 5
Freier Eintritt für Studenten, Auszubildende und Arbeitslose bei Vorlage des Ausweises an der Tageskasse
Online Kartenverkauf

Durchgängig im Muffatwerk Atelier:

 

  • Enrique Flores: CHRONIK EINES AUFSTANDS: die neue Spanische Revolution in Bildern (Ausstellung)
  • Omikron Project: GET THE WHOLE PICTURE (Ausstellung) 

 

am 24.11. im Muffatwerk Atelier:

  • Joseph Patricio: Atelier FOOD LEFT (ambulante Performance); Annahme Essensreste ab 11 Uhr | Manifesto und gemeinsames Essen um 13.30 Uhr
  • 17.30 Uhr: Juan Rayos|La tristura:  LOS PRIMEROS DÍAS | DIE ERSTEN TAGE (Film) Dauer: 60 Minuten
  • 17.30 Uhr: Kostas Kallergis: THE WAKE UP CALL: political graffiti in times of crisis (Kurzfilm), Dauer: 15 Minuten

 

Durchgängig im Muffat Café:

 

  • Achilleas Kentonis & Maria Papacharalambous: BANK OF COMMONS (partizipatives Projekt)

 

 

In deutscher und englischer Sprache
Lesen Sie mehr
11:00 Uhr
Gigi Argyropoulou & Hypatia Vourloumis
Civic Zones (lecture-performance)
+Kurz Info
Inspiriert von den aktuellen Auseinandersetzungen in Griechenland entwickelten Gigi Argyropoulou und Hypatia Vourloumis eine kollektive Kartografie. Sie erkunden wie öffentliche Räume entstehen, woraus sie bestehen und hinterfragen die Konzepte von Ungehorsam und Besetzung. CIVIC ZONES ist ein langfristig angelegtes Projekt und entwickelt sich mit jeder Inszenierung weiter. Ausgehend von der heutigen Situation in Athen und dem fortlaufenden Dialog wirft diese Performance-Lecture Fragen zu Partizipation und Mobilisierung auf. In der kartografischen Gestaltung eines anderen Archivs, das sich aus der Vielheit der Stimmen, Gedanken und Performances speist, werden die Methoden und Taktiken alter und neuer Orte der Radikalität kombiniert mit Räumen, die in eine imaginäre Zukunft führen. Uraufgeführt als Teil von Performance Matters in Hackney Wick, 2012, wurde CIVIC ZONES im Rahmen des What_Now-Festivals im April 2013 als eigenes Projekt auf die Bühne gebracht: www.civiczones.wordpress.com

+Biografie

Hypatia Vourloumis promovierte 2007 in Performance Studies an der New York University. Sie ist Fellow im „Interweaving Performance Cultures“-Programm der FU Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die moderne griechische sowie die postkoloniale, südostasiatische Kulturproduktion. Hypatia Vourloumis ist Mitglied des Kolektiva Omonia und der Performance-Gruppe De-Regulators, die in der Krise entstanden und das Embros-Theater in Athen besetzten. Gigi Argyropoulou ist Wissenschaftlerin, Kuratorin, Künstlerin und Theoretikerin in den Bereichen Performance und kulturelle Praxis. Sie lebt in Athen und London. Als Gründungsmitglied von Mavili Collective, F2/Mkultra, Kolektiva Omonia und des Institute for Live Arts Research initiierte und organisierte sie Festivals, Konferenzen, Workshops, Performances und Projekte kultureller Zusammenarbeit. Gigi Argyropoulou ist Research Fellow der Universität Birkbeck und schreibt an der Roehampton University ihre Dissertation.

     
 
12:00 Uhr
Barış Uygur
Protest und Spott: Die Rolle von Satiremagazinen in den türkischen Medien (Präsentation)
+Kurz Info
Im Juni 2013 erlebte die Türkei die heftigsten Unruhen ihrer Geschichte. Satirezeitschriften waren in dieser Zeit eine der wichtigsten Informationsquellen. Während die Mainstream-Medien durch die Ausstrahlung von Tierdokus Gleichgültigkeit gegenüber den Demonstrationen zum Ausdruck brachten, nutzten die Aktivisten die Waffe des Humors. Die Präsentation beschäftigt sich mit dem Magazin Uykusuz und anderen Satirezeitschriften, und beleuchtet deren Rolle im Sommer 2013.

+Biografie

Barış Uygur ist Kolumnist und Krimiautor. Er studierte Kommunikationswissenschaft an der Universität Istanbul und Geschichte an der Universität Bilgi. Als Satiriker arbeitet er für diverse Zeitschriften. Mit der Gründung von Uykusuz 2007 wurde er Herausgeber und Kolumnist des Magazins. Aktuell arbeitet er an seinem dritten Krimi und setzt sein Graduiertenstudium an der Bogazici Universität fort.

12:30 Uhr
Anna Stratoudaki | Omikron Project
Wie eine basisdemokratische Gruppe aus Griechenland gegen die negativen Stereotypen in den Medien kämpft, die die Probleme des Landes verstärken (video presentation)
+Kurz Info
Omikron Project ist eine Politkunst-Initiative , die der Welt die unerzählten Geschichten der Griechenlandkrise vermittelt und sich gegen die negative Stereotypisierung des Landes engagiert.

+Biografie

der Politkunst-Initiative Omikron Project,
die der Welt die unerzählten Geschichten
der Griechenlandkrise vermittelt und sich
gegen die negative Stereotypisierung des
Landes engagiert
Omikron Project ist eine Politkunst-Initiative, die der Welt die unerzählten Geschichten der Griechenlandkrise vermittelt und sich gegen die negative Stereotypisierung des Landes engagiert.

13:00 Uhr
Enrique Flores
Das Bild des Protests
+Kurz Info
Auf vielfältige Weise spielen Bilder in den jüngsten Protesten eine Rolle. Enrique Flores dokumentiert sehr subjektiv die Ereignisse in Spanien. Comics und Satirezeitschriften wurden für die Demonstranten rund um den Gezi-Park in Istanbul zum Sprachrohr. In Athen beziehen politische Graffitikünstler an den Wänden der Stadt Position.

+Biografie

Enrique Flores studierte Kunst in Madrid und Grafikdesign in London. Nach mehrjähriger Tätigkeit in der Werbebranche arbeitet er heute als freischaffender Illustrator für namhafte Verlage und die spanische Zeitung "El País".

13:30 Uhr
Joseph Patricio
Food Left (ambulante Performance)
+Kurz Info
FOOD LEFT entstand 2012 in Madrid. In einer Reihe von Performances kochte Joseph Patricio in verschiedenen Wohnungen mit den Resten, die er in der Küche vorfand. Das Projekt diente der Erkundung und Verortung dessen, was kollektiv als Wirtschaftskrise erfahren und imaginiert wurde (und wird), und insbesondere der Stimmen, die in diesem vergänglichen Raum leben. Diese Mikropolitik sollte durch die einfache, alltägliche Praxis der Zubereitung von Mahlzeiten und deren gemeinsamen Verzehr sichtbar gemacht werden. Mittlerweile ist FOOD LEFT zu einer ambulanten Performance geworden: Joseph Patricio reist mit seinem Gewürzköfferchen und baut seine prekäre Küche überall auf, um die „glücklichen“ Krisen zu zelebrieren. In diesem urbanen Ritual leben die wohltuenden Aspekte des Gemeinschaftlichen auf und weiter. Bevor Sie am 24. November zu WAKE UP! kommen, gehen Sie in der Ihnen nächstgelegenen Küche vorbei - Ihrer eigenen oder dort, wo Sie die letzte Nacht verbracht haben. Nehmen (oder stehlen) Sie einen „Rest“, den Sie mitbringen. Brezeln vom Vortag, eine offene Flasche Wein, eine übrig gebliebene Weißwurst, eine halbe Karotte oder was auch immer Sie haben und teilen möchten. Wenn Sie am Veranstaltungsort eintreffen, suchen Sie Pepe und geben Sie ihm, was Sie mitgebracht haben, damit er es zusammen mit den anderen Resten zu einer Mahlzeit verarbeiten kann.

+Biografie

Joseph Patricio, geboren 1981 in Manila, lebt in Madrid und Berlin. Joseph Patricios Kunst entsteht aus dem Sozialen, er sieht seine „Arbeit“ im Potential der Räume, die wir teilen, und als kreative Auseinandersetzung mit der Beziehung zum Anderen. Hunger hält er in all seiner Ambivalenz für das Maß dessen, was zeitgenössisch ist.

14:00 Uhr
José Nuno Matos
Das portugiesische Austeritätsprojekt: Genealogie eines neoliberalen Experiments
+Kurz Info
Während der letzten Jahre sah sich Portugal einem durch die Troika (EZB, IWF, EU-Kommission) verordneten Katalog von Austeritätsmaßnahmen unterworfen. Aber schon bevor Portugal als ein Mitglied der PIGS definiert wurde – zusammen mit Irland, Griechenland und Spanien - war Austerität Teil der sozialen Wirklichkeit des Landes gewesen. In seinem Beitrag konzentriert sich José Nuno Matos vor allem auf die Entstehung und Entwicklung dieses Projektes.

+Biografie

José Nuno Matos ist Soziologe. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in den Feldern Arbeits-Prekariat, Gewerkschaften und soziale Bewegungen. Matos ist Mitglied von UNIPOP, einer portugiesischen Vereinigung, die sich kritischem Denken verschrieben hat.

15:00 Uhr
Stadt in der Krise
Panel
+Kurz Info
In den letzten Jahren stellt sich die Frage, wem die Stadt gehört, zunehmend dringlicher. Privatisierungen sind in den von der Euro-Krise betroffenen Ländern Bestandteil der Auflagen der Troika. Bauprojekte haben in Istanbul und Brasilien die Proteste (mit)ausgelöst. Nicht nur in Spanien, wo seit dem Platzen der Immobilienblase nach Schätzungen fast eine halbe Millionen Menschen ihre Kredite nicht mehr zahlen konnten und ihr Heim verlassen mussten, tut bezahlbarer Wohnraum Not. In Städten wie Beirut nimmt die Gentrifizierung Ausmaße an, die hierzulande noch unbekannt, aber nicht unvorstellbar sind. Mit: Dimitra Spanou | Encounther Athens (GR), Rani Al Rajji (LB), Lucia Martin | Plataforma de Afectados por la Hipoteca (ES), die urbanauten (DE), António Guterres (PT)

+Biografie

Dimitra Spanou wurde 1982 in Athen geboren. Sie studierte Architektur und Stadtplanung. Seit 2010 ist sie Mitglied von encounterAthens, einer Gruppe junger Wissenschaftler_innen in Athen, die sich mit Fragen der Stadt und des Raumes auseinandersetzen und im Zusammenhang mit der aktuellen Krise den kritischen Diskurs zur Urbanisierung fördern wollen. Desweiteren engagiert Dimitra Spanou sich in zahlreichen Basisbewegungen, insbesondere lokalen Initiativen und im feministischen Kampf. Seit 2012 schreibt sie regelmäßig für das feministische Blog www.fylosykis.gr.

 

Die Plataforma de Afectados por la Hipoteca, kurz PAH, ist eine Bürgerinitiative, die sich für das Recht auf Wohnraum engagiert. Sie wurde 2009 in Barcelona gegründet, um Lösungen zu erarbeiten für tausende von Familien, die in Folge der so genannten Krise 2008 ihre Hypothekenzahlungen nicht mehr leisten können und von Zwangsvollstreckung und Rausschmiss bedroht sind. PAH und andere Gruppen stehen heute in Spanien im Zentrum der politischen Debatte. Sie verweisen immer wieder auf die Verantwortung der Behörden und des Finanzsektors in der aktuellen Phase des Wirtschaftsbetruges (alias Krise).

 

Der 37jährige Libanese Rani Al Rajji ist ausgebildeter Architekt und notorisch neugierig. Er reiste und arbeitete in Kambodscha, Russland, Deutschland, Holland, Türkei, in den Vereinigten Arabischen Emirate und vielen anderen Ländern.  Geschichte, Politik, Kunst, Musik und Design sind seine Interessen. Sein 2006 gegründetes Studio Beirut entwirft Konzepte für die Erfahrung des öffentlichen Raumes in Beirut, und Al Rajji ist ein begeisterter Sammler von Ideen dafür. Er möchte so viele Orte wie möglich sehen, in denen Erzählungen neu gemixt und erfunden werden. Seine 2010 erschienenen BEYROUTES: A GUIDE TO BEIRUT sind zur Referenz für alternative Stadtführungen geworden. Studio Beirut kooperiert mit Kollektiven in Teheran, Amsterdam, Kabul, Berlin und anderen Städten, für die ähnliche Handbücher zur Vervollständigung der „never walk a lonely planet collection“ in Planung sind.

 

António Guterres managet räumliche Entwicklungsprojekte u.a. als Koordinator des Center for Artistic Experimentation in Vale da Amoreira, sowie als Leiter der Kritischen Nachbarschaftsinitiative. Er ist Berater von Unternehmen und Stadtverwaltungen und arbeitet als Stadtforscher, Veranstalter von Konferenzen und Workshops zum Thema Urban Studies in unterschiedlichen Zusammenhängen.

16:30 Uhr
Mohammad Ayub
Beirut, the dream (Präsentation)
+Kurz Info
Eine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, denen Beirut politisch, ökonomisch sowie im Rahmen seiner Urbanisierung gegenüber steht. Welche Auswirkungen haben diese auf die Menschen in Beirut und welche Rolle spielt das Netzwerk NAHNOO in diesem Zusammenhang? Die Aktionen und erzielten Erfolge der Initiative werden in dieser Präsentation ebenso thematisiert wie die Schwierigkeiten, die es zu bewältigen gibt und die Zukunftspläne des Netzwerks.

+Biografie

Mohammad Ayub ist Geschäftsführer des 2009 von ihm mitinitiierten Netzwerks NAHNOO. Er hat Philosophie und Geschichte studiert und engagiert sich für Fragen des öffentlichen Raumes. Zu seinen wichtigsten Aktionen gehört die Horsh Beirut Kampagne für den Erhalt der einzigen städtischen Grünanlage in Beirut. Mohammad Ayub startete überdies diverse Initiativen im Beiruter Umland sowie den Regionen von Tyros und Baalbek zum Thema Stadt und urbane Plätze. Er gründete die lokal wie regional wirkende Koalition zur Förderung der Bedeutung des öffentlichen Raumes in der Politik und spielt eine wichtige Rolle bei relevanten Entscheidungen in dieser Frage im Libanon. Mohammad Ayub organisiert darüber hinaus Aktionen zum Thema Menschenrechte und öffentlicher Raum, hält Vorträge und arbeitet als Trainer für Organisationen der Zivilgesellschaft.

17:00 Uhr
Ana Bigotte Vieira | Sandra Lang
Lissabon zwischen Mangel und Überfluss (lecture-performance)
+Kurz Info
Austerität und Schulden sind Begriffe, die auf den Mangel verweisen. Doch es gibt das Zuwenig nicht ohne das Zuviel: zu viele Arbeitslose (vor allem junge und hochqualifizierte), zu viele internationale Konzerne, die billig Immobilien, Grundstücke und historische Vermögenswerte kaufen, zu viele Touristen aus Nordeuropa und zu viel „Touristifizierung“, zu viel Polizei, zu viele Kultureinrichtungen, die schließen müssen, zu viele Forschungszentren, die Mitarbeiter entlassen … und zu viele (oder zu wenige?) kleine Initiativen von Künstlern und Bürgern, die eine nachhaltigere und gerechtere Welt wollen. Im Spannungsfeld zwischen Mangel und Überfluss diskutiert Ana Bigotte Vieira einige der aktuellen Veränderungen der kulturellen und politischen Szene Lissabons. Mit Blick auf kritische Performances und Visual Art, wird Ana Bigotte Vieira versuchen, ein Porträt des Gegenwart zu skizzieren. Sie hat Sandra Lang, eine Schweizer Künstlerin, Kulturkritikerin sowie Portugal- und Lissabon-Kennerin, eingeladen, ihr Verständnis des Zeitgeschehens zu vermitteln. Als Komplizin, Außenseiterin und Expertin, wird Lang – auf deutsch und portugiesisch – Vieiras Porträt kommentieren, aufklären und interpolieren.

+Biografie

Ana Bigotte Vieira ist Doktorandin für Zeitgenössische Kultur an der Universidade Nova de Lisboa. Von 2009 bis 2012 war sie Gastdozentin am NY Performance Studies Department. Sie arbeitet als Dramaturgin, Übersetzerin und Publizistin. Vieira erhielt den Dwight Conquergood Free Registration Award des PSi # 17 Utrecht, ist Co-Kuratorin des Generative Indirections | Psi Regional Research Clusters und Mitgründerin von Baldio. Sie kuratierte kleinformatige Diskurse und Performances zu den Bereichen Kunst und Politik und ist neben Sandra Lang Mitherausgeberin der Zeitschrift „Jogos Sem Fronteiras“.

 

Sandra Langs Wirken bezieht sich auf Handwerk, Theorie und Kunst. Sie arbeitete als Violinen-und Bogenbauerin in Italien, Belgien und Frankreich. Derzeit lebt sie in Zürich und schreibt u.a.  für Kulturrisse. Seit 2011 ist sie regelmäßig mit Ana Vieira Bigotte für verschiedene Projekte zusammen, zuletzt organisierten sie eine unabhängige Lektoren-Ausstellung  in Lissabon im Rahmen des Redaktions-Projekts "Jogos Sem Fronteiras / Games Without Borders - On Practices of resistance and spaces of invention"

18:00 Uhr
Ugo Mattei
New institutions of the commons (Vortrag)
+Kurz Info
Die italienischen Regierungen der letzten Jahre haben öffentliches Eigentum ausverkauft. Am 14. Juni 2011 stimmten bei einem Volksentscheid 27 Millionen Italiener dafür, Wasser als Gemeingut anzuerkennen. Am nächsten Tag besetzte eine Gruppe von Künstlern in Rom das traditionsreiche Teatro Valle, um es als Alternativmodell selbstbestimmt und in direkter Demokratie zu bespielen. Ugo Mattei, der Gemeingüterbewegung schon länger verbunden, hat die Statuten der Fondazione Teatro Valle Bene Comune mitgeschrieben.

+Biografie

Ugo Mattei studierte Jura an der Universität Turin (1983) und der UC Berkeley School of Law, LL.M.. Er war Fulbright Fellow (1989), besuchte die London School of Economics und die Faculté Internationale de Droit Comparé, Straßburg. Als Gastwissenschaftler wirkte er an der Yale Law School und der University of Cambridge (Trinity College und Wolfson College), als Gastprofessor lehrte er in Oslo, Berkeley, Montpellier, und Macau. Ab 1985 war er Dozent an der Juristischen Fakultät der Universität Turin, wo er 1990 Ordinarius wurde. 1992 berief man ihn an die Straßburger Faculte' Internationale de Droit Compare' (Strasbourg), 1994 war er in Hastings der erste Inhaber des Fromm Chair in International and Comparative Law. 1997 folgte er dem Ruf der Juristischen Fakultät der Universität Turin. Ugo Mattei arbeitet interdisziplinär. Er veröffentliche 18 Bücher und über einhundert weitere Texte in englischer, italienischer, französischer, spanischer, portugiesischer, russischer, chinesischer, japanischer und ukrainischer Sprache. Sein jüngstes, vor sechs Monaten auf Italienisch erschienenes und bereits in achter Auflage vorliegendes Werk, ist ein Manifest für die Commons und eine theoretische Begründung für den aktuellen Widerstand gegen den Neoliberalismus in Italien.

19:00 Uhr
Hannes Neubauer
Form follows location (lecture-performance)
+Kurz Info
Ob als krisensicherer „Notfallhandwerker“ in Athen, beim Performance-Schach während der diesjährigen Massendemonstrationen in Brasilien oder beim Bau einer Skulptur aus Beton und Essbesteck mit den Bewohnern eines ganzen Stadtteils – in der Kunst von Hannes Neubauer stehen neben dem technischen Know-how vor allem Öffentlichkeit und Interaktion im Vordergrund. Dabei spielen die jeweiligen Orte mit ihren Menschen die Hauptrolle: erst kommt das Wo und dann das Wie.

+Biografie

Hannes Neubauer war als Kunstschmied mehrere Jahre auf Wanderschaft, studierte anschließend Design an der HAWK Hildesheim und macht gegenwärtig den internationalen Master MfA „Public Art and New Artistic Strategies“ an der Bauhaus-Universität Weimar.

Seit 2007 realisiert er interdisziplinäre Kunstprojekte und Großskulpturen im öffentlichen Raum im internationalen Kontext. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. als „Kultur-und Kreativpilot Deutschland“ im Rahmen der „Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft“ der Bundesregierung.

20:00 Uhr
Daphne Büllesbach, Luisa Schweizer/Euroalter
Imagine/demand/enact European Alternatives (Präsentation)
+Kurz Info
„Der Nationalstaat hat als Modell zur Verbreitung von Demokratie, Gleichheit und Kultur ausgedient. Konzentrieren wir uns also auf die Frage, wie und warum transnationales Handeln und eine grenzüberschreitende Zivilgesellschaft Wege in ein Europa sein können, das wir von unten, von den Menschen gemacht, erbauen wollen“. (Daphne Büllesbach und Luisa Schweizer) Euroalter steht für European Alternatives und ist eine transnational aktive Organisation, die sich für Demokratie, Gleichheit und Kultur einsetzt und den nationalstaatlichen Begriff ablehnt. Euroalter geht davon aus, dass soziale und politische Veränderungen besonderes künstlerisches und kulturelles Engagement verlangen und dass Europa nicht länger in geografischen oder ethnischen Einheiten gedacht werden kann. Euroalter fördert weltweit öffentliche Events, das jährliche TRANSEUROPA Festival, aktive Bürgerschaft, Jugendprojekte, Kampagnen sowie Forschungsprojekte und Publikationen.

+Biografie

Daphne Büllesbach leitet das Berliner Büro der European Alternatives und ist Mitglied des Vorstands der Initiative. Sie studierte European Studies, Sozialwissenschaft und Politologie in England und Frankreich und hielt sich längere Zeit in Argentinien und Kenia auf. In Berlin arbeitet sie für ein Forschungsinstitut. Die Aktivistin hofft auf eine kritische Masse, die sich nicht entmutigen lässt und Europa auch noch jenseits von Krisengesprächen, Marktlogik und Entscheidungshierarchien denken kann.

 

Die Anthropologin und Aktivistin Luisa Schweizer lebt in Berlin. Sie ist Kampagnenmanagerin für die Initiative „Du hast die Macht“ und für European Alternatives. Nach dem Studium der Europäischen Ethnologie und Germanistik in Freiburg ging sie für ein Master-Studium der Anthropologie/Europäisierung an die Humboldt-Universität Berlin. Ihr Interesse gilt den neuen Formen politischer Partizipation und sozialen Protestbewegungen, Korruption und Europäisierung. Sie ist Vorsitzende der Berliner Sektion der European Alternatives.

21:00 Uhr
Teatro Valle Occupato
Tutto il nostro folle amore – All unsere verrückte Liebe. Eine performative Vermessung des Teatro Valle Occupato #6 – München (Performance)
+Kurz Info
Das Ensemble des Teatro Valle Occupato (Rom) präsentiert eine multiple Performance, die durch verschiedene Stadträume führt. Inspiriert wurde die Inszenierung durch Pier Paolo Pasolinis Film COMIZI D’AMORE (GASTMAHL DER LIEBE). Der gemeinsame Nenner für diese Polyphonie der Liebe ist das künstlerische und menschliche Bedürfnis, die Gegenwart zu vermessen, sie zu nutzen, aufzubrechen, ihre Struktur freizulegen, ihre fragilen Seiten und ihr Potenzial zu offenbaren. Die Performer möchten Fragen stellen und zu Gesprächen einladen, im Versuch, diese in einfache Szenen zu übersetzen, um mit dem Publikum zu interagieren, die Grenzen zwischen den Beobachtenden und den Beobachteten zu überwinden, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, einen Ort der Begegnung von Gleichen zu entdecken. „Wir inszenieren so, wie Pasolini es uns gelehrt hat, mit all der verrückten Liebe, die wir haben.“ (TVO)

+Biografie

Am 14. Juni 2011 besetzen Kunst- und Kulturschaffende das Teatro Valle, eines der ältesten Theater Roms, um der drohenden Privatisierung entgegenzutreten. Für Monate führten die Besatzer einen direkten und selbst organisierten Kampf für ihre Rechte und gegen die finanziellen Kürzungen der öffentlichen Mittel für Kultur. Sie sammelten 8000 Unterschriften, um das Teatro Valle in eine gemeinnützige Stiftung umzuwandeln. Die Revolte wurde ein weltweites Symbol für öffentliche Versammlung, eigenständige Bildungsprozesse, interdisziplinäre, aktive und demokratische Arbeits- und Denkmethoden. Das Teatro Valle Occupato organisiert diverse theatrale Events, Workshops, Residenzen, knüpft ein weltweites Netzwerk und beteiligt sich an internationalen Protestaktionen.

22:00 Uhr
WAKE UP! Party
Party im Muffatwerk, Ampere mit DJ Philipp Ernst
+Kurz Info
+Produktion und Realisierung
SPIELART Festival München in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Stadtakademie München, dem Instituto Cervantes München, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, dem Goethe-Institut, ACCIÓN CULTURAL ESPAÑOLA, AC/E
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