DE | EN
SPIELART 2013 15. - 30.11.
MO DI MI DO FR SA SO
        15 16 17
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30








 
Living Dance Studio
Memory
(Durational-Performance)
17.11. | 14:00 - 22:00
Münchner Kammerspiele, Werkraum
Eintritt € 15
ermäßigt € 6
Online Kartenverkauf

Das Beijinger Living Dance Studio wurde 1994 von der Choreografin Wen Hui und dem Filmemacher Wu Wenguang als erste unabhängige zeitgenössische Company in der Volksrepublik China gegründet. LDS hat mittlerweile einen eigenen Proben- und Spielort, wird aber von der chinesischen Regierung nicht unterstützt - was wenig erstaunlich ist, wenn man sich die Themen ihrer Stücke anschaut: In deren Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der jüngeren Geschichte des Landes. „Wir leben in einer Ära des Vergessens“, hat Wu Wenguang festgestellt, findet aber das Wissen und die Verständigung über die Vergangenheit unerlässlich für eine mündige Gesellschaft. Die Durational-Performance MEMORY thematisiert die Kulturrevolution, mit der Mao in den Jahren 1966-76 die Bevölkerung umerziehen wollte. Jede Stunde beginnt ein neues Kapitel, das, jeweils in der Zeit fortschreitend, Ausschnitte aus Wu Wenguangs Dokumentarfilm MEINE ZEIT BEI DER ROTEN GARDE, pathetische Revolutionsopern und anderes Propagandamaterial zeigt; in dem Wu Wenguang selbst Geschichten erzählt und Wen Hui enigmatisch-faszinierende Tänze vorführt. So entsteht ein episches Panorama, das weit über seine Zeit und über China hinausweist. Wie selbstbestimmt können wir in unserem Denken und Handeln überhaupt sein, in welchem Maße sind wir das Ergebnis unserer Sozialisation?

 

Zutritt jederzeit möglich

 

Einführung

13.15 Uhr, Foyer Spielhalle mit Sophie Becker

 

 

Weitere Auftritte des Living Dance Studios bei SPIELART 2013:

 

18.11. | 17:30 MEMORY II: HUNGER

18.11. | 20:00 ZEITGENOSSENSCHAFT UND ERINNERUNG IN CHINA

19.11. | 19:00 LISTENING TO THIRD GRANDMOTHER´S STORIES

In chinesischer Sprache mit deutscher Übertitelung
Lesen Sie mehr
+Besetzung
Choreografie: Wen Hui Performer: Wen Hui, Li Xinmin, Wu Wenguang Dramaturgie/Videodesign: Wu Wenguang Text: Wu Wenguang, Wen Hui Musik: Wen Bin Zeichentrickfilm: Hao Zhiqiang Lichtdesigner: Eduard Steenbergen Technik: Jia Nannan Videotechnik: Zou Xueping Ton: Luo Bing Fotograf: Ricky Wong
+Biografie

Das Living Dance Studio (LDS) aus Beijing wurde 1994 von der Choreografin Wen Hui und dem Filmemacher Wu Wenguang als erste unabhängige zeitgenössische Tanzkompanie in der Volksrepublik China gegründet. Heute hat das LDS eine eigene Proben- und Spielstätte, erhält jedoch keinerlei Unterstützung von der chinesischen Regierung. Was kein Wunder ist bei den Themen, die in ihren Stücken verhandelt werden: Sex, Schwangerschaft, Geburt, Gewalt. Wen Hui lernte u.a. bei Pina Bausch. Ihre Arbeit ist bunt, fragmentarisch und multidisziplinär. Sie dokumentiert soziale Phänomene aus Vergangenheit und Gegenwart und benutzt dafür Tanz, Texte sowie altes und neues Filmmaterial. Wu Wenguang (*1956) studierte chinesische Literatur, arbeitete als Lehrer und TV-Journalist. Seit 1988 ist er als unabhängiger Dokumentarfilmer, freier Autor und Tanztheatermacher tätig. Das Living Dance Studio ist einer der wichtigsten Impulsgeber zeitgenössischer Kunst in der Volksrepublik China.

+Produktion und Realisierung
Produktion: Living Dance Studio (Beijing) in Koproduktion mit Biennale de la Danse (Lyon), Centre National de la Danse (Lyon), in Kooperation mit Théâtre de la Cité Internationale, Festival d’Automne à Paris. Mit Unterstützung des HenPhil Pillsbury Fund, The Minneapolis Foundation & King’s Fountain und Borneoco/Amsterdam, Französische Botschaft in China und Festival Croisements. Vielen Dank an Estelle Zheng, Zheng Fuming, Tian Gebing, Berenice Reynaud, Cha Jianying, Zhong Su, Liu Heng.
Realisierung in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und den Münchner Kammerspielen
Drucken






Share